WEITERENTWICKLUNG DER AUSBILDUNG
IM BEREICH ANIMATION IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Die Ausbildung im Bereich Animation an den Hochschulen in Baden-Württemberg war lange Zeit führend und ist ein nicht unwesentlicher Wettbewerbsvorteil des Standorts. Praktisch alle im Rahmen dieses Positionspapiers befragten Unternehmen schildern übereinstimmend, dass der Fachkräftemangel im Bereich Animation in Baden-Württemberg aber aktuell eine Wachstumsbremse darstellt.

In den 1990er und 2000er Jahren war die Frage nach dem Berufseinstieg der ausgebildeten Kreativen oft schwierig, da es in Baden-Württemberg selbst zunächst keine bzw. erst sehr wenige Medienfirmen mit ausreichender Beschäftigungsperspektive gab. „Müssen unsere Kreativen künftig in Berlin Taxi fahren?“, war eine weitverbreitete Sorge.

Heute stellt sich die Frage nach der Beschäftigung im Bereich Animation ganz anders. Der Mangel an Fachkräften wird von der Branche auch darauf zurückgeführt, dass in bestimmten Bereichen zu wenig ausgebildet wird und die wenigsten Animation-Artists sofort nach der Ausbildung in der betrieblichen Praxis eingesetzt werden können. Die Absolventen sind zwar hochkarätig ausgebildet, es fehlt jedoch oftmals an der Eignung für den Praxisbetrieb.

Thomas Meyer-Hermann

Es wurden zu lange nur Regie und Produktion plus VFX Artists ausgebildet. Daher gibt es einen Mangel an 2D Handwerkern.

Das reine Handwerk wird nur an den Hochschulen in Asien, Belgien und Frankreich vermittelt.

Seite 30 “Ausbildung und Recruiting im  baden-württembergischen  Animationsbereich”

Folgende Maßnahmen könnten die heutigen Anforderungen
an die Ausbildung abbilden:

Die Hochschulen müssen in nachhaltigem, andauerndem Kontakt mit der Branche stehen um die sich heute deutlich schneller ändernden Anforderungen an die Absolventen zu erfahren und schnell reagieren zu können. Auch in diesem Bereich könnte ein Kompetenzzentrum die notwendige Verzahnung betreuen.

Ein wichtiger künftiger Baustein im Rahmen der Berufsausbildung könnte in einer zertifizierten Ausbildung im Bereich Animation als Weiterentwicklung des Berufsbildes des Mediengestalters bestehen.

Eine entsprechende Initiative zur Fortschreibung der Ausbildungsinhalte wird derzeit vom MWK vorbereitet.

Die Region benötigt dringend mehr und handwerklich gezielter ausgebildete Artists in den Bereichen Character-Design, Background-Design, UI/UX-Design, 2D- sowie 3D- und Realtime 3D-Animation, Konzepter, Informatiker, Storyboarder, Autoren auch mit Storytelling-Schwerpunkten, Softwareentwickler, Grafiker und Gamesentwickler.

Durchlässigkeit erleichtern und fördern: Die Studiengänge der Animations-Hochschulen und die Zusammenarbeit untereinander sollten durchlässig gestaltet werden. Studenten müssen je nach Talent und Lern-Fortschritten wechseln können und die herausragenden Talente gemeinsam nach besten Möglichkeiten gefördert werden (Beispiel DFB-Jugendzentren und Akademien im Fußball).

Nach der Ausbildung ist vor der endgültigen Qualifizierung!

Gerade an der Schnittstelle zwischen Ausbildung und Beruf fehlen die notwendigen
Weiterqualifizierungs-Maßnahmen und –Räume:

Zu prüfen ist ein finanziell durch das Land Baden-Württemberg gefördertes Qualifizierungs- programm für Alumni aus den Animationshochschulen in den Animationsfirmen selbst, mit dem der derzeitige, akute Fachkräftemangel zumindest teilweise behoben werden kann.

Beispiel „La Poudrière“ Frankreich – eine von Studio Folimage begründete Schule, die die Absolventen der Hochschulen angeschlossen an den Praxis-Betrieb exzellent weiter an das Arbeitsleben heranführt.

Erhöhte und gezielte Förderung von gemeinsamen Projekten von Studierenden und Inkubatoren aus der Privatwirtschaft

Beispiel „Ich kenne ein Tier“ und die daraus entstandenen Projekte der Regie-Alumnis Ocker, Steffens, Walf etc. mit Studio FILM BILDER, Filmakademie Ludwigsburg und MFG.

Beispiel „Film für Europa“ des Ministeriums für Justiz und für Europa mit Preisträgerin Shadi Adib realisiert bei und mit Studio Soi.

Hier geht es zum vollständigen Abschnitt im Positionspapier.

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