ENTWICKLUNG EIGENER STOFFE
IM LAND DER DICHTER UND DENKER

Die Entwicklung eigener Stoffe ist einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einem
nachhaltig gesicherten Wachstum
im Bereich Animation.

Seit dem weltweiten Siegeszug der Animations- und VFX-geprägten Filme und Serien ist allen Fachleuten klar, dass sich ein nachhaltiger Erfolg im Bereich künstlerischer Animationsfilm und -serie in Baden-Württemberg nur über die Entwicklung eigener Geschichten, Charaktere und Marken erreichen lässt. Erste Erfolge, auf denen man aufbauen kann, sind z.B. mit der Serie „Ich kenne ein Tier“ und ihrer Nachfolge-Projekte und den überaus erfolgreichen Kurzfilmen wie „Der Grüffelo“ und „Der Kleine und das Biest“ u.a. gelungen.

Eigene Geschichten sind zwar vor allem in den Bereichen künstlerischer Animationsfilm und Games von zentraler Bedeutung, aber auch die Dienstleister in den Kategorien VFX und Games-Realisierung hängen direkt oder indirekt an der künstlerischen Exzellenz und Einzigartigkeit der Stoffe. Und alle Bereiche – selbst die angewandte Animation wie Augumented Reality und Virtual Reality, die vor allem in wirtschaftlichen Anwendungen wichtig sind, leben von und mit der Weiterentwicklung der Technologien, die bei der immer komplexer werdenden Umsetzung neuer Ideen entstehen – und umgekehrt.

Anreas Hykade

Wenn es dem Standort gelingt, zum Ort für Erfindungen in allen Gewerken der Film-und Medienindustrie zu werden, hat er auch die Möglichkeit eine eigene Identität und Zukunftsperspektive zu entwickeln. Davon können dann auch alle dienstleistenden Bereiche profitieren.

Seite 126 “Erfindungen für das Land der Erfinder”

Patchwork Pals von Angela Steffen (c) Studio Filmbilder

Die Entwicklung von IPs und deren Produktion muss ins Zentrum der Ausbildung und der Förderung gestellt werden.

Um die Verwertbarkeit der Projekte besser zu gewährleisten, müssen die Produzenten erstens in die Lage versetzt werden, attraktivere, für den Weltmarkt konkurrenzfähige Stoffe zu entwickeln, und zweitens die Rechte an diesen Stoffen auch behalten und auswerten zu können. Sowohl bei der Verhandlung über die Rechte als auch bei Marketing und Vertrieb sollte das Kompetenzzentrum Animation Hilfestellung leisten können.

Die Aus- und Weiterbildung von talentierten Produzenten, Autoren, Regisseuren, Storyboardern und Character-Designern muss vorangetrieben werden, wobei ein besonderer Fokus auf der Autorenausbildung liegen muss. So sollte u.a. der für die IP-Erfindung unabdingbare Storytelling-Aspekt ausgebaut und aufgewertet werden.

Projektentwicklung muss für den Produzenten auskömmlich finanziert werden, d.h. die Existenzsicherung während der Entwicklungs- und Produktionsvorbereitungsphase muss gewährleistet sein – zumindest so lange bis sich Firmen herauskristallisiert haben, die diese Aufgabe eigenständig als mittelständische Unternehmen leisten können.

Trudes Tier (c) Studio Soi

Animations-Artists müssen dauerhaft eine verlässliche Beschäftigung in der Region finden um zum einen die Produzenten zu entlasten, damit sie nicht bei jedem Projekt mühsam eine neue Crew zusammen stellen müssen, zum anderen können nur so die guten Talente dauerhaft an den Standort gebunden werden. Dauerhafte, verlässliche Beschäftigung, die nur durch eine nachhaltige Erhöhung des Produktionsvolumens in der Regiom entstehen kann, ist der zentrale Hebel für eine durchschlagende Änderung zum Positiven.

Finanzielle Mittel für Stoffentwicklung könnte auch die Medien und Filmgesellschaft MFG in erhöhtem Maße bereitstellen und vergeben. In den 14 Jahren von 1995 bis 2009 hat die MFG insgesamt 12 (!) Animations-Drehbücher mit einem Gesamtvolumen von 177.000€ gefördert. 2017 und 2018 haben ganze drei Serien Drehbuch-Förderung erhalten. Und IP-Entwicklung lebt nicht nur von Drehbüchern. Angesichts dieser Zahlen regen wir an, den gesamten Förderansatz für Animationsdrehbuchautoren und -Produzenten durch die MFG neu zu definieren.

Talente müssen frühzeitig erkannt und mit den notwendigen Faktoren ausgestattet werden. Die bereits in diesem Bereich erfolgreich arbeitenden Kleinst-Produktionsunternehmen sollten als „Inkubationsstudios“ im Sinne eines Gründerzentrums mit Mentoring-Programm eine besondere Förderung erhalten.

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