UNTERSTÜTZUNG DER ANIMATIONSBRANCHE BEIM
AUFBAU EINER MITTELSTÄNDISCHEN UNTERNEHMENSSTRUKTUR

Das insgesamt immer noch zu geringe Produktionsvolumen im Bereich der Animation in Baden-Württemberg
wird als das zentrale Problem für die Entwicklung wirtschaftlich tragfähiger Strukturen angesehen. Die Förder- und Entwicklungsarbeit kann als Anschubfinancier alleine keine mittelständische Industrie aufbauen.

Im Bereich künstlerischer Animationsfilm werden Produktionsvolumen auf ganz unterschiedlichen Wegen generiert. Sehr häufig werden Produktionen als Auftragsarbeiten für und von Sendern und/oder privaten Auftraggebern wie Weltvertriebsunternehmen oder Koproduzenten jeder Größenordnung realisiert.

Die besondere Verantwortung des Südwestrundfunks (SWR) als sogenannter Haus-Sender der baden-württembergischen Film- und Dokumentarfilm-Produzenten für solche Auftragsarbeiten ist evident, ein Umstand der immer wieder Anlass zur z.T. öffentlichen Debatten ist. Dieses traditionelle Geschäftsmodell funktioniert im speziellen Fall Animation aber schon lange nicht mehr – die neue Kundschaft heißt Netflix, AmazonPrime und demnächst Apple und Disney. Oder dem Produzenten – vor allem im Kurzfilm- wie auch im Games-Bereich gelingt der direkte, aber teure Zugang zum Zuschauer über Streaming-Dienste wie YouTube oder Steam.

Im Zentrum stehen die Animationsunternehmen selbst, und dabei vor allem die Frage inwieweit diese Unternehmen die Voraussetzungen für die oft notwendigen Teil- oder Vollfinanzierungen ihrer Projekte bei Banken erfüllen können. Um die Medienwirtschaft auf dem Weg in mittelständische Strukturen besser zu unterstützen, müssen sehr dezidierte Maßnahmen, abgeleitet aus der jeweiligen Entwicklungsstufe des Unternehmens, gefunden werden.

Wie schafft es z.B. ein gut ausgebildetes kreatives Talent oder Team mit guten Stoffentwicklungsansätzen in einem Zeitraum von bis zu fünf Jahren die wirtschaftliche Entwicklung vom Rucksack-Produzenten zu einer tragfähigen mittelständischen, solide finanzierten Firma zu bewältigen?

Matthias Berlinghof

Die Vorrausetzungen für eine Schwerpunktregion der Animation in Stuttgart sind gegeben, die volkswirtschaftlichen positiven Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft kann man sich leicht vorstellen.

Seite 150 “Finanzierungschancen für die Animationsbranche in der Region Stuttgart”

Unsere aus den Expertendiskussionen abgeleiteten Vorschläge lauten:

Akquise von privaten Investorengeldern für baden-württembergische Animationsprojekte im drehreifen Stadium mit Nennung des Produktionsteams unter Federführung des Kompetenzzentrums Animation z.B. durch Zusammenstellung eines Projektportfolios mit ca. 10-20 Animationsfilm und –serienprojekten.

Vernetzung von Existenzgründungs-Angeboten von MFG, Film Commission, IHK, Hochschulen, Wirtschaftsförderungen der Region Stuttgart, Stadt Stuttgart und L-Bank mit dem Ziel, die Gründung und Entwicklung von Animations- und Games-Unternehmen im Land zu fördern.

Betriebswirtschaftliche Existenzgründungsvorbereitung schon in Hochschulen.

Neustrukturierung der Filmförderung in Baden-Württemberg der MFG im Bereich Stoffentwicklungs-Förderung.

Ausbau von Mentoring-Programmen für Filmschaffende von und mit ausgewiesenen Animations- und Medienfachleuten mit Unterstützung des Kompetenzzentrums.

Konsequente Förderung von Erfindungen (IPs) durch Stoffentwicklung mit risikoabfedernden Finanzierungs-Modellen.

Bessere betriebswirtschaftliche Grundausbildung von Filmproduzenten.

Sonderförderungen unter anderem für Games im Anwendungsbereich im Rahmen der Digitalisierungsstrategie „digital@bw“ des Landes Baden-Württemberg und dem daraus abgeleiteten Projekt des MWK „Digitale Wege ins Museum“. Beides sind wichtige Bausteine zur Vernetzung und Sicherung von Produktionsvolumen.

Konsequente Schaffung von Gründerzentren, Game-Hubs, Co-Working-Spaces und kreativen, innerstädtischen Raumangeboten für Hochschulabsolventen und Neugründungen von Firmen.

Die regionalen Fördereinrichtungen bieten diverse Fördermaßnahmen im Bereich Ansiedelung an, diese müssen aber besser koordiniert und deutlich ausgebaut werden. Hier geht es nicht nur um günstigen Platz sondern um offene, belebte Räume für gemeinsames Brainstorming, Mentoring-Möglichkeiten und Treffpunkten mit potentiellen Investoren.

Hier geht es zum vollständigen Abschnitt im Positionspapier.

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